Barraquito

Der Barraquito ist eine kanarische Kaffeespezialität aus Kondensmilch, Licor 43, Espresso und Milchschaum. Er hat seine Wurzeln auf Teneriffa, wird aber auch auf den anderen Kanareninseln, wie Lanzarote oder La Palma getrunken.

Lange Zeit war der Barraquito nur Insulanern und Insidern bekannt. Mittlerweile hat der geschichtete Coffee-Drink, den man in seiner Heimat zu jeder Tageszeit genießt, an Prominenz gewonnen. Er wird nicht nur von den Inselbewohnern geliebt, sondern mausert sich zu einem populären Kaffeetrend des europäischen Festlands. Du willst nicht bis zum nächsten Kanaren-Urlaub warten? Dann checke hier gleich das Rezept.

Barraquito – Rezept aus Teneriffa

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Schwierigkeit: Mittel
Portionen

1

Portionen
Zubereitungszeit

10

Minuten
Barbetrieb

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Zutaten:

  • 3 cl Kondensmilch

  • 3 cl Licor 43

  • 1 Espresso

  • Milchschaum

  • Zitronenschale (Bio)

  • Zimtpulver

So geht’s:

  • Zuerst gibst du die Kondensmilch ins Glas. Warte kurz, bis die Oberfläche schön glatt ist.
  • Gieße anschließend über die Rückseite eines Kaffee- oder Barlöffels den Likör auf.
  • Auf die gleiche Weise folgt nun der Espresso.
  • Mit dem Löffel gibst du jetzt noch vorsichtig den Milchschaum on top. Er sollte so fest sein, dass er nur anteilig im Espresso versinkt und sich oben eine schöne, weiße Schaumkrone ergibt.
  • Zuletzt kommen eine kleine Brise Zimtpulver und etwas Zitronenzeste auf den Milchschaum.
  • Mit einem Löffel servieren! (So schön, der geschichtete Drink aussieht – er wird vor dem Trinken in aller Regel gut umgerührt. Ansonsten wäre er für die Mehrheit aller Gaumen unerträglich süß.)

Unser Tipp:

  • Besonders gut eignet sich für den Barraquito gezuckerte Kondensmilch, die man in Spanien übrigens auch gerne für den Cafe Cortado nutzt. Diese kannst du auch in Deutschland kaufen, beispielsweise unter dem Namen “Milchmädchen”.

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Barraquito Rezept
© Sopotniccy / Depositphotos – Der Barraquito “con licor”

Welcher Likör für den Barraquito?

Üblicherweise verwendet man für den Barrquito Licor 43 mit einem Alkoholgeahlt von 31 Volumenprozent. Im Spanischen wird dieser meist einfach nur “Cuarenta y Tres” genannt. Der Name leitet sich von den 43 Zutaten ab, aus denen die geheime Rezeptur des Likörs besteht. Kein Geheimnis dürfte zumindest die Zutat Vanille sein, die geschmacklich sehr dominiert. Wöllte man den Licor 43 mit einer anderen Spirituose ersetzen, so wäre der Kaffeelikör Tia Maria eine mögliche Alternative, da er auch Vanille enthält.

Doch nicht nur auf den Likör kommt es an. Ein guter Coffeedrink steht und fällt natürlich auch mit dem Kaffee. Für den Barraquito ist ein kräftiger, frisch gebrühter Espresso aus der Siebträgermaschine die erste Wahl. In Spanien nennt sich dieser Café solo. Anders als bei uns zu Lande werden dort häufig Robusta-Bohnen und seltener Arrabica-Bohnen für den Espresso verwendet. Wenn du wissen möchtest, worauf es bei einem guten Espresso ankommt, dann empfehlen wir dir den folgenden Artikel bei Barista Welt: Espresso: Entwicklung, Einflüsse und Alles was du wissen musst.

Milchschaum – oder Schichtwechsel für den Barraquito

Ein Barraquito wäre kein Barraquito ohne seine typischen Schichten, ein Pousse Café eben. Er ist wie ein Kunstwerk, das jedoch vor dem Genuss durch Rühren zerstört wird. Hältst du dich an die Reihenfolge und gießt die Zutaten vorsichtig und schichtweise über die Rückseite eines Löffels ins Glas, so kann eigentlich kaum etwas schiefgehen. Oder doch?

Aus eigener Erfahrung: Die Sache steht und fällt im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Milchschaum. Dieser sollte möglichst fest und fluffig sein, damit er sich nur anteilig und nicht komplett mit dem Espresso vermengt und die Schichten dadurch verloren gehen. Idealerweise sollte auch die Zitronenzeste schön obenauf liegen und nicht im Getränk untergehen. Ein vernünftiger Milchschäumer ist also ein Muss.

Die Geschichte des Barraquito

Der Name Barraquito bedeutet so viel wie “kleine Hütte”. Doch das hat offensichtlich recht wenig mit dem Getränk zu tun. Überlieferungen zufolge geht der Name auf einen Herrn namens Sebastián Rubio zurück, der seinen Cortado stets mit Kondensmilch, Licor 43, gemahlenem Zimt und Zitronenschale bestellt haben soll. Da Herr Rubio den Spitznamen “El Barraco” (die Hütte) trug, wählte man Barraquito als liebenswerte Bezeichnung für seine individuelle Kaffee-Komposition. Dies soll sich wohl irgendwann Mitte des 20. Jahrhunderts in der Bar Imperial in Santa Cruz de Tenerife zugetragen haben. Näheres ist leider nicht bekannt.

Heutzutage findet man auf den kanarischen Inseln einige Varianten, wie mit oder ohne Likör (con licor/ sin licor) oder gelegentlich auch mit Schlagsahne statt Milchschaum. Auf dem spanischen Festland ist der Barraquito hingegen kaum zu finden. Dort kennt man eher Kaffeespezialitäten, wie Carajillo oder den Cafe ásiatico.

Kanarische Feinheiten: Barraquito oder Zaperoco?

Gut zu wissen: Im Norden Teneriffas wird der Barraquito übrigens auch Zaperoco genannt, was mitunter verwirrend sein kann. Bestellt man dort nämlich einen Barraquito, so erhält man das selbige Kaffeegetränk ohne Likör, während der Zaperoco mit Likör zubereitet wird. Wer also sichergehen will, nicht die alkoholfreie Variante serviert zu bekommen, der bestellt auf Teneriffa entweder einen Zaperoco oder einen Barraquito “con licor”.

Barraquito
© Sopotniccy / Depositphotos – Titelbild: Der Barraquito

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Einordnung: Coffee & Chocolate, Pousse Café & Shots
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