2 März, 2023
Last Word
The Last Word (englisch: “das letzte Wort”) ist der Phönix in der Welt der Cocktails. Zur Besonderheit machen ihn seine beharrliche Historie, seine charakteristische Farbgebung und die selbstbewusste Kombination dreier – vermeintlich unvereinbarer – Spirituosen. Er besteht zu gleichen Teilen aus Gin, grünem Chartreuse, Maraschino-Likör und Limettensaft.
Der Cocktail Last Word entstand in Detroit unmittelbar vor dem Beginn der Prohibitionszeit. Nach den Jahren der Prohibition geriet er zunächst für lange Zeit in Vergessenheit. Erst in den 1950er Jahren wurde er wiederentdeckt – um kurz darauf erneut in Vergessenheit zu geraten. Das letzte Wort für den Cocktail? Nein, denn im Jahr 2004 in Seattle gelingt ihm schließlich der Sprung auf das internationale Parkett. Nach einem knappen Jahrhundert wird er zu einem internationalen Klassiker.
Einkaufsliste
- Spirituosen, Garnitur:
Gin*
- Glas:
Coupette*, Nick und Nora Glas* oder Martiniglas*
Last Word – der “Seattle Cocktail”
Das optische Charaktermerkmal des Last Word ist seine leicht milchige, blassgrüne Farbe, die er hauptsächlich aufgrund des grünen Chartreuse besitzt. Man assoziiert das Aussehen des Drinks hin und wieder mit Seattle, der Stadt seiner Wiederentdeckung und Bekanntwerdung. So wird der Last Word auch als der “Seattle-Cocktail” gehandelt.
Zum Hintergrund: Die Stadt Seattle trägt den Beinamen Emerald City (“Die Smaragdstadt”), was auf ihre vielen Grünflächen und bewaldeten Grüngürtel zurückzuführen ist.
Und auch geschmacklich kann der Cocktail überzeugen. Gin und Limettensaft stellen hier die solide Basis, während der würzig-herbe, kräutrige Chartreuse und der fruchtig-süße Kirschlikör ein aufregendes Komplementär bilden. Warum auch immer – aber die Zutaten scheinen für viele Gaumen zu harmonieren.
Zur Geschichte des Last Word
Zahlreichen Überlieferungen zufolge wurde der Last Word in den Zeiten der Prohibition erfunden. Sein Geburtsort war der Detroit Athletic Club, ein privater Club im Herzen Detroits, gegenüber der historischen Music Hall. Der Drink, für den damals noch sogenannter Badewannen-Gin verwendet wurde, wäre somit in bester Gesellschaft von Tom Collins, White Lady, Sidecar und zahlreichen anderen Klassikern, die während der Prohibitionszeit erschaffen wurden.
Spätere Recherchen sollen jedoch ergeben haben, dass der Cocktail wohl doch schon etwas älter ist und bereits vor der Prohibition, im Jahr 1916 auf der Getränkekarte des Detroit Athletic Clubs aufgeführt gewesen sein soll.
Wie auch immer: Die erste Veröffentlichung, in welcher der Last Word der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, war Ted Sauciers Cocktailbuch Bottoms Up*, das Jahrzehnte später, 1951 erschien. Und dennoch verschwand der Cocktail abermals für mehrere Dekaden von der Bildfläche, bis ihn im Jahr 2004 der Barkeeper Murray Stenson in Sauciers’ Buch wiederentdeckte. Stenson suchte zu dieser Zeit nach einem Drink für das Seattler Zig Zag Cafe, in welchem er zu dieser Zeit tätig war. Der Last Word verbreitete sich daraufhin in ganz Seattle und bald auch weltweit.
Diesmal jedoch sollte er nicht mehr in Vergessenheit geraten. Von der International Bartenders Association wird der wiederentdeckte Drink in der wörtlich maßgeschneiderten Kategorie “The Unforgettables” geführt.
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Einordnung: Gin-Cocktails, Likör & Weinbrand
Schlagwörter: herb, säuerlich, stark, süß, würzig